Geschichte


Die Erweiterung von Sanssouci

Historische Zeichnung
Historische Zeichnung

Obst für den König

Als Maßnahme der Erweiterung der malerischen Schlossanlage Sanssouci von Friedrich dem II. sollten ab 1763 auf dem Grundstück unter dem Mühlenberg, auf dem sich bis zu dieser Zeit eine Lehmbaugrube befand, weitere Terrassen entstehen. Dort sollten Tafeltrauben und exotische Früchte für den Hof gezüchtet werden. Manche Historiker vermuten, dass Friedrich heutzutage Vegetarier wäre.



Via Triumphalis | Plan von Carl Hesse mit gelbem Verlauf der Triumpstrasse
Via Triumphalis | Plan von Carl Hesse mit gelbem Verlauf der Triumpstrasse
Zeichnung vom Winzerhaus Südansicht von Ludwig Ferdinand Hesse von 1854
Zeichnung vom Winzerhaus Südansicht von Ludwig Ferdinand Hesse von 1854

Triumphtor - historische Ansicht von 1865
Triumphtor - historische Ansicht von 1865
Winzerberg mit Triumphportal - Ansicht um 1912
Winzerberg mit Triumphportal - Ansicht um 1912

Erste Sanierung 1790

Einige Sanierungsmaßnahmen wurden bereits in den Jahren 1790 bis 1794 vorgenommen, unter anderem die Reparatur des Daches und das Einsetzen von steinernen Schwellen. Der architekturbegeisterte König Friedrich Wilhelm IV. hatte seinerzeit die Idee - dies geht aus Handskizzen der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts hervor - auf der Kuppe des Berges ein Friedrichsmonument in Tempelform zu errichten.

 

In der Überarbeitung von Karl Friedrich Schinkel 1838 folgte die Planung der "Via Triumphalis" (Bild) - der Höhenstraße. Letztlich verwirklicht wurde das Triumphtor (Bild), erbaut 1850 bis 1851 nach Plänen Friedrich August Stülers, als architektonische Aufwertung des Winzerberges mit Winzerhaus (Bild).

Modernisierung durch Lenné

Bei der nächsten Modernisierung 1848 durch den Gartendirektor Peter Joseph Lenné erfolgte die Verblendung der untersten Terrassenwand durch ein Sichtmauerwerk und einen Treppenaufgang, der mit dem monumentalen Haupt des Bacchus - dem Gott der Fruchtbarkeit und des Weines - geschmückt ist. In den Skulpturennischen befanden sich Zinkabgüsse nach antiken Statuen.

 

An den oberen Hangmauern wiederum wurden Brüstungen und Pergolapfeiler angelegt, die Fronten der Mauern erhielten moderne Verglasung, das Mauerwerk wurde mit Mauerziegeln voll ausgefugt vermauert und nicht verputzt. Ludwig Ferdinand Hesse führte 1849 den geplanten Entwurf des Winzerhauses aus.



Bewegte Geschichte des Winzerbergs

Die nächsten nachweisbaren konstruktiven Eingriffe erfolgten 1944 auf Befehl des Bauministers Albert Speer. Geplant war eine Luftschutzanlage, die durch Unterbesetzung während des Krieges nie komplett fertiggestellt wurde (siehe schematische Darstellung). Nach Kriegsende 1945 wurde der Stollen im Winzerberg mit Trümmern des Luisenplatzes und Umgebung zugeschüttet und verdichtet.

 

In der Zeit des "Kalten Krieges" verfiel der Winzerberg durch Einflüsse von Witterung und immer stärker werdenden Wurzeln des Wildwuchses. Um weitere Beschädigungen zu vermeiden, wurden in den 80er Jahren die Bewässerungsleitungen gekappt, die noch immer Wasser vom Ruinenberg speisten. 1996 führte das Amt für Zivil- und Katastrophenschutz Erkundungen der Stollen durch. Um die ursprüngliche Gesamtstabilität zu erhalten, wurden Hohlstellen mit zirka 500 Tonnen Hochofen-Flugasche-Zementgemisch gefüllt.

Schema des Bunkers
Schema des Bunkers
Bunker um 1944
Bunker um 1944